Dialogprozess, aber wo?

von Unbekannt

Rund 300 Teilnehmer verschiedenster Einrichtungen nahmen Anfang Juli an der Auftaktveranstaltung des Dialogprozesses in Mannheim statt. In kleinen Gesprächsgruppen tauschten sich Vertreter von verschiedenen Verbänden mit Bischöfen und Weihbischöfen über die aktuelle Lage der katholischen Kirche in Deutschland auf. Jedoch findet dieser Dialogprozess nicht nur auf Ebene der DBK statt, sondern auch in den einzelnen Bistümern. Die Frage die sich hier stellt ist jedoch, findet der Dialogprozess wirklich in der breiten Masse der Katholiken in den einzelnen Bistümern statt? Wissen die Katholiken vor Ort, was in Sachen Dialog im eigenen Bistum geschieht? Haben Sie überhaupt die Möglichkeit, sich darüber auf den Seiten der Bistümer und Verbänden zu informieren?

Nehmen wir einmal an, Erna S.* hat beim letzten kfd-Kaffeeklatsch etwas von dem Dialogprozess gehört, hat aber nicht wirklich mitbekommen, worum es geht. Nun ist ihr Enkel Tim* zu Besuch. Tim bekommt die Aufgabe: „Du bist doch immer im Internet. Schau mal beim Bistum, was da zum Dialogprozess steht!“ Da Tim sich auch noch nicht damit beschäftigt hat, schaut er erstmal auf den Seiten des Bistums nach. Was Tim ohne lange zu suchen gefunden hat, seht ihr hier:

Bistum Augsburg: „Kirche im Dialog: Mit Gott und den Menschen im Gespräch“ (Artikel)
Bistum Dresden-Meissen: „Im Heute glauben“ – Auftaktveranstaltung des Dialogprozesses (Artikel)
Bistum Eichstätt: „Im Heute glauben“ (Artikel)
Bistum Essen: Zukunft auf katholisch (Dialogplattform)
Bistum Fulda: Den Weg der Kirche mitgehen (Artikel) | Bischöfe und Laien sehen Dialogauftakt als Neuanfang (Videogalerie)
Erzbistum Köln: direkt-zum-kardinal.de (Dialogplattform) | „Im Heute glauben“ (Artikel)
Bistum Limburg: Eine Sternstunde: Auftakt zum Dialog mit Bischöfen (Artikel) |  Erfahrungen der Delegierten zum Beginn der Dialoginitiative (Artikel)
Bistum Mainz: Liebe zur Kirche ist zu spüren (Artikel) |  Katholische Jugend wünscht sich weitere Bewegung und stärkere Beteiligung. (Artikel)
Erzbistum München: Delegierte ziehen positives Fazit aus Mannheimer Forum (Artikel) |  Dem Glauben Zukunft geben (Projekt)
Erzbistum Paderborn: Auftakt zum Gesprächsprozess abgeschlossen (Kurznachricht)
Bistum Passau: Generalvikar Dr. Klaus Metzl zu den Gesprächen „Heute glauben – wo stehen wir“ (Artikel)
Bistum Regensburg: Delegation aus dem Bistum Regensburg nimmt am Dialogprozess in Mannheim teil (Artikel) |  10-köpfige Delegation aus dem Bistum Regensburg nahm am Dialogprozess in Mannheim teil (Artikel)
Bistum Rottenburg-Stuttgart: Dialog- und Erneuerungsprozess (Projekt)
Bistum Speyer: Positive Reaktionen auf Mannheimer Gesprächsforum (Artikel)

DBK: Thema Gesprächsprozess
ZdK: http://www.einen-neuen-aufbruch-wagen.de/ (Sammlung der Aktionen der Diözesanräte)

Auch Google bietet ein Einblick in den Dialogprozess: http://tinyurl.com/3g5lnh4

 

Zusammengefasst erkennt man schnell, dass auf den meisten offiziellen Bistumsseiten insbesondere eine Dokumentation des Prozesses stattfindet. Ein Dialog selbst über das Medium Internet ist derweil dabei aber nur in wenigen Bistümern möglich.

 

* Die Personen sind natürlich frei erfunden. Aber es könnte gut sein, dass irgendwo wirklich eine Oma Erna diesen Weg gewählt hat 😉

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6 thoughts on “Dialogprozess, aber wo?

  1. Was Tim bei seiner Recherche noch nicht finden konnte, ist jetzt online:

    http://www.kath-dialog.de/

    Das interaktive Portal zum Dialogprozess, gestartet von kath.de und offen für Kooperationen.

    Jede_r kann seinen/ihren Diskussionsbeitrag sowie Beobachtungen einbringen. Und: Jede_r kann Themen vorschlagen und ihre/seine Stimme abgeben, welches der Themen als Nächstes auf die erste Seite kommt. Der offene Dialog wird zeigen, welche Themen von den Katholiken auf die Tagesordnung gesetzt werden und welche ein besonderes Gewicht bekommen.

    Mit kath-Dialog bietet kath.de auch allen Veranstaltern von Vorträgen und Seminaren die Kooperation an, denn das Internet kann Themen nur anreißen und Interesse wecken, die intensive Bearbeitung braucht das direkte Gespräch.

  2. Auf genau diesen Hinweis haben wir gewartet Norbert ;). Doch wir müssen Tim in Schutz nehmen, denn Tim ist kein Power-Bistumswebseiten-User und der Dialogprozess findet im Erzbistum Freiburg vielleicht statt, aber auffindbar ist dieser nur sehr schlecht beziehungsweise ist mit einer größeren Recherche verbunden. Auf der Startseite des Erzbistums ist er zum Beispiel gar nicht vorhanden, kein sichtbarer Link, kein sichtbares Bildlogo oder ähnliches.

    Für Tim gibt es somit auf den ersten Blick keinen Dialogprozess in Freiburg ;).

  3. Vielen Dank für die umfangreiche Zusammenstellung, insbesondere die Kategorisierung, die auf einen Blick deutlich werden läßt, dass wir gaaaanz am Anfang sind.
    Jetzt müsste noch der Freiburger Beitrag nachgetragen werden.
    Vielleicht könnten die, die an einem Dialogprozess bottom up interessiert sind, sich einfach ganz ungeordnet in Gespräche begegeben. Was dabei entsteht läßt sich in den offiziellen Dialogprozess einbringen.

  4. Tim hat bei seiner Recherche anscheinend diese Seite übersehen: http://erzbistum-freiburg.de/html/formular/dialog.html – beim Runterscrollen findet man immerhin ein Onlineformular, über das man sich beteiligen kann.

    Was aber fehlt, ist ein wirklicher Dialogprozess im Internet, etwa bei Facebook oder einem anderen sozialen Netzwerk, bei einem der klassischen Webforen oder auch mit Hilfe von Blogs. Mir scheint, die Verantwortlichen des Dialogprozesses in Deutschland sind – wenn überhaupt – „Webeinsnuller“.

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