Barcamp Soziale Arbeit

von Unbekannt

Am 28. und 29. November 2016 findet in Bonn das Barcamp Soziale Arbeit statt. Wir haben Mitorganisatorin Sabine Depew vom Caritasverband für das Erzbistum Köln einige spannende Fragen dazu gestellt.

FRISCHFISCHen: Warum braucht es ein BarCamp?

Sabine Depew: Not sehen und handeln, diesem Leitsatz der sozialcaritativen Arbeit gerecht zu werden, bedeutet dorthin zu gehen, wo die Menschen sind: auf die Straße oder ins Internet.

Ein Großteil der Menschen ist mittlerweile einen Großteil des Tages online unterwegs.
Angebote wie gewaltlos.de und das Schwangerennetz Esperanza, die mit Chats arbeiten, zeigen, dass soziale Arbeit genauso analog wie digital stattfindet.

WhatsApp und andere Messenger haben das Telefon ersetzt und große Teile der Jugendarbeit werden darüber organisiert.

Interessenvertretung, sozialpolitische Lobbyarbeit und Meinungsbildung finden in sozialen Netzwerken genauso statt wie in Gremien.

Digitale Kommunikation und Vernetzung ist schon lange keine Sache mehr nur allein der Öffentlichkeitsarbeit. Das zeigen gute Beispiele wie das Modell des Caritasverband Euskirchen, der seine Fachabteilungen befähigt hat, in Facebook zu kommunizieren.

Aber es reicht nicht aus, Fachkräfte zu schulen, da es nicht nur eine Frage der Ausübung, sondern eines Kulturwandels ist.

Der digitale Wandel greift in unsere Arbeitskultur ein, löst Hierarchien auf und fördert Netzwerkarbeit. Jeder ist ein Influencer und hat sein eigenes Netzwerk mit dem er sich mit anderen zu bestimmten Themen verbindet und diese bewegt.

Das BarCamp ist ein Veranstaltungsformat, das diese neue Kultur verkörpert. Mitmachen bedeutet ein Teil des Neuen zu werden, es einzuüben und mit eigenen Themen zu bereichern. Das Neue, das unweigerlich kommen wird, mit zu gestalten.

FRISCHFISCHen: Welchen Herausforderungen muss sich der Soziale Bereich stellen?

Sabine Depew: Die Digitalisierung ist Teil der sozialen Arbeit (Lesetipp: Soziale Arbeit 4.0), nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch mittels digitaler Alltagshilfen, smarte Homes, Telemedizin und in jedem gesellschaftlich relevanten Bereich.

Viele verschließen hiervor jedoch die Augen und machen nicht da weiter, woran sie ohnehin dran sind, eben auch mit Unterstützung der digitalen Hilfen.

Stattdessen lassen sie zu, dass technologische Fortschritte vorangetrieben werden, ohne ethische  Fragestellungen zu diskutieren.

Sie lassen zu, dass Menschen, um die es uns an erster Stelle geht, technologische Entwicklungen versäumen oder gar ausgegrenzt werden, weil sie sich den Fortschritt nicht leisten können, statt um ihre Rechte auf Gleichbehandlung zu kämpfen.

Vieles von dem, was ihnen in ihrem täglichen Engagement wichtig ist, wird ausgeblendet, wenn es um die soziale Arbeit geht.

FRISCHFISCHen: Wer ist beim Socialcamp richtig?

Sabine Depew: BarCamps wollen in ihrer Reinform interessierte Bürger zusammenbringen, damit ein vielfältig tragbares Ergebnis entstehen kann. Uns ist daher wichtig, dass nicht nur Insider kommen, sondern auch Studierende, Menschen, die Nutzen aus der sozialen Arbeit ziehen, Ehrenamtliche etc.
Richtig sind die Menschen, die offen für den digitalen Wandel sind und dessen Nutzen für die soziale Arbeit und die Gesellschaft fördern wollen.

FRISCHFISCHen: Was erwartet ihn oder sie?

Sabine Depew: Ein engagierter und inspirierender Teilnehmerkreis, praktische Tipps und Ideen, die direkt im Alltag umgesetzt werden können und Menschen, die für ihre Themen brennen.

FRISCHFISCHen: Vielen Dank für das Interview.

 

Hier geht es zur Anmeldung:

https://bonn.camp/sozialcamp/

Sabine Depew
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