Pokèmon Go für die Citypastoral

von Stefan Lesting

Ihr seht Menschen, die mitten auf der befahrenen Hauptstraße stehen, die plötzlich in eurem Garten sind oder unbedingt in die Toilette eurer Einrichtung müssen? Keine Sorge, die fangen nur kleine Monster. Ihr habt soeben Pokèmon-Go Spieler kennengelernt, die das neue Videospiel von Nintendo mit Virtual Reality Elementen spielen. Warum das Spiel eine Chance für die Citypastoral ist, erkläre ich in diesem Artikel.

Pokémon Go kurz erklärt

Zuerst erkläre ich kurz das neue Spiel erklärt, um das gerade ein riesen Hype entsteht und dass quasi ein Muss auf jedem Smartphone ist. Pokèmon sind kleine Monster, die aus dem Bereich Anime kommen, was nicht verwundert, da der Ursprung des Spiels in Japan liegt. Neben Kartenspielen, einer großen Anzahl von Merchandising-Produkten, einem Vergnügungspark und einer Reihe von Konsolenspielen gibt es nun ein neues Produkt aus der Pokèmon-Reihe. Das Grundmuster aller Spiele ist, dass die Spieler versuchen müssen wilde Pokèmon auf einer Landkarte einzufangen.

Die Weiterentwicklung ist nun die Go-Version, die unterwegs auf dem Smartphone gespielt werden kann. Das Besondere daran ist, dass mit Hilfe der Handykamera die Pokèmon direkt in der eigenen Umgebung gefangen werden können. Gespielt wird das Spiel also immer und überall, solange man Fangbälle hat und der Smartphone-Akku mitspielt.

Marketing und Ansatz der Citypastoral

Ziel des Spieles ist möglichst viele der Monster zu sammeln. Dies geht im Team oder auch im Wettkampf gegen andere Spieler. Bei der Go-Version ist es nun so, dass sie grundsätzlich kostenfrei ist, doch um Pokémon zu fangen benötigt der Spieler regelmäßig neue Fangbälle, die er unter anderem gegen Bezahlung erhält. Um das Geschäftsmodell von Nintendo soll es an dieLockmodul Pokemon Goser Stelle nicht gehen, sondern um die Möglichkeit des niederschwelligen Marketings, das durch das Spiel möglich ist.

In dem Artikel von Business Insider fand ich den Hinweis, dass man nicht nur Fangbälle in der App kaufen kann, sondern auch Lockmittel. Diese Lockmittel helfen dabei Pokèmon an einem Ort zusammen zu locken und mit den Pokèmon kommen natürlich auch die Spieler. Restaurants und Läden machen gerade in Amerika von der Option schon gebrauch, um auf sich aufmerksam zu machen und ganz gezielt Spieler in die Umgebung zu holen. Die fangen dann die Pokèmon ein und nutzen zur passenden Tageszeit noch die Möglichkeit etwas zu essen oder für den Einkauf.

Diese Idee kann man locker auch in der Citypastoral umsetzen, um mit begeisterten Spielern ins Gespräch zu kommen oder sie an Orte zu führen zu denen sie sonst nie finden würden. Einfach kurz vor dem Mittagsgebet mit einem Betrag von einem Euro ein paar Pokèmon anlocken und wenig später sollten in dem aktuellen Hype sicherlich auch schon die ersten Spieler auftauchen. Die erste Brücke damit ist geschlagen und vielleicht ergibt sich bei der richtigen persönlichen Ansprache auch direkt ein gutes Gespräch über Gott, die Welt und natürlich den Pokèmon-Hype.

Die Orte und Anlässe können natürlich beliebig gewählt werden. Egal ob Andacht, Beichtgespräch, das Gemeindecafé oder die katholische Bücherei. Es gibt aktuell kaum eine leichtere Chance Menschen aus bisher nur aus der Theorie bekannten Sinus Milieus zu erreichen.

Über Stefan Lesting

Stefan Lesting ist Experte für das Thema Digitalisierung

Stefan Lesting ist Berater, Autor und Medienexperte und beschäftigt sich seit vielen Jahren insbesondere mit der Thematik Kirche und Medien. Daneben unterstützt Stefan Lesting zusammen mit seinen Mitarbeitern bei der Lesting Media & Consulting Pfarrgemeinden, kirchliche Einrichtungen, Verbände und Einzelpersönlichkeiten bei der Umsetzung von Marketing- und Digitalisierungsmaßnahmen.