„Virtuell spirituell – Christliche Jugendarbeit im Internet“ – ein Werkbrief der KLJB Bayern

von Unbekannt

Mehr als zwei Stunden verbringen Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren täglich im Internet (vgl. z.B. ARD/ZDF-Online-Studie 2010). Allerdings ist es vor allem die Selbstverständlichkeit des Umgangs damit, der dieser Generation die Bezeichnung „digital natives“ eingebracht hat. Im Gegensatz zu den Älteren, die erst als Erwachsene erstmals mit dem Internet in Berührung kamen und es sich mehr oder weniger umfassend zu eigen machen mussten, sind heutige Jugendliche mit dem Internet und seinen Möglichkeiten aufgewachsen.

Gerade aber weil die unendlichen Weiten des Internets so zweifellos und selbstverständlich zur Lebenswirklichkeit von Jugendlichen gehören (und zwar nicht nur virtuell, sondern ganz real), wäre es blauäugig zu meinen, diese digitalen Welten hätten keinen Einfluss auf die religiösen Fragen der Jugendlichen, auf ihre spirituellen Suchbewegungen und auf die Art und Weise, wie sie ihren Glauben leben. Nicht zuletzt Papst Benedikt XVI. ruft immer wieder dazu auf den neuen „sozialen Medien“ mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Weil dies aber viel leichter gesagt als getan ist und der Großteil der kirchlichen Mitarbeiter und der in der Jugendarbeit Engagierten eben keine „digital natives“ sind, weil hier und da bei der Beschäftigung mit neuen Medien eher Zurückhaltung vorherrscht und ja eigentlich das persönliche Gespräch „diesen unpersönlichen und oberflächlichen Kontakten“ im Internet vorzuziehen ist – so zumindest eine Ansicht die breiten Anklang findet –, schien es für die KLJB Bayern an der Zeit, einen Werkbrief zu diesem Thema zu konzipieren.

Bewusst haben wir uns dabei für die traditionelle gedruckte Buchform entschieden, obwohl eine Online-Umsetzung mit den Möglichkeiten des Hypertextes und der interaktiven Nutzung sicher ebenfalls ihren Reiz gehabt hätte. Allerdings sollen mit diesem Werkbrief ja explizit auch „Neueinsteiger“ bzw. „Bis-jetzt-noch-nicht-Eingestiegene“ angesprochen und dazu motiviert werden, die virtuelle Realität an der einen oder anderen Stelle in ihr (jugend-)pastorales Handeln einzubeziehen.

Daher wird in einem ersten Kapitel des Buches zunächst geklärt, wie diese Virtualität denn eigentlich aussieht, in der sich junge, durchaus aber auch viele ältere Menschen zunehmend bewegen. Was machen sie dort? Wie verhalten sie sich? Und wie verändert sich das Internet aktuell?

Genauso wichtig ist die Frage, was christliche Jugendarbeit denn eigentlich erreichen will, wenn sie sich ins Internet vorwagt. Daher sollte man, bevor so richtig losgelegt wird, darüber nachgedacht haben, welche Ziele mit einem Engagement im Internet eigentlich verbunden sind. Wie sollte christliche Jugendarbeit dieses „Multi-Medium“ nutzen? Gibt es so etwas wie einen Auftrag oder ethische Kriterien? Und wie sieht es überhaupt rechtlich aus? Was muss mit Blick auf den Jugendschutz beachtet werden? Und was ist mit dem aktuell heiß diskutierten Datenschutz? Und was ist mit Blick auf das Urheberrecht im Internet zu sagen? Im zweiten Kapitel gehen wir diesen Fragen nach und wagen zu guter Letzt einen intensiven Blick auf eine der in diesem Zusammenhang wohl zentralsten Herausforderungen für eine am Menschen orientierte Pastoral: die Vermittlung von Medienkompetenz.

Um nicht bei der Theorie stehen zu bleiben, werden in einem dritten Teil schließlich einige häufig genutzte Internetanwendungen vorgestellt und mit Hinweisen für ihre praktische Verwendung in der Jugendarbeit versehen. Ein kurzer Streifzug durch einige religiöse Angebote im Internet schließt den Werkbrief ab. Nicht Vollständigkeit ist hier das erste Ziel, sondern das Appetit-machen auf mehr. Als kleines Schmankerl finden sich darüber hinaus über den Werkbrief verteilt kurze Statements von Persönlichkeiten aus Kirche und Wissenschaft zum Thema „Spiritualität und Internet“.

Es wäre schön, wenn es mit dieser Publikation gelänge, die sinnvolle Nutzung des Internets als realen Kommunikations- und Interaktionsraum in jugendpastoralen Kontexten zu befruchten.

Der Werkbrief ist für 6,00 Euro unter www.landjugendshop.de zu beziehen. Dort kann man auch einen Blick ins Inhaltsverzeichnis sowie in eine Leseprobe werfen.

Sebastian Zink
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