Alles was zählt..

von Unbekannt

Rund 64,9 Prozent der Deutschen sind nach der diesjährigen ARD-ZDF Onlinestudie im Internet unterwegs. Es wird gechattet, es werden Emails geschrieben, es wird eingekauft und der Internetnutzer informiert sich. Dabei wird eine Menge Datenverkehr generiert, doch was aktuell für die normale Homepage zählt, dass sind nicht die Menge an Daten, die über einen Server laufen, sondern die Anzahl der Besucher und Nutzer eines Angebotes.

In den Anfängen des Internets hat dabei jeder Betreiber seine eigene Auswertung gemacht, es wurden Serverlogfiles ausgewertet und daraus sehr schöne Zahlen abgelesen oder aber es wurden selber kleine Scripte geschrieben, um bei jedem Aufruf einer Webseite den Zähler um eine Position nach oben zu wandern zu lassen. Für manch einen Webseitenbetreiber war damals die Welt noch in Ordnung, denn selbst für kleine Webseiten schnellten die Zahlen in die Höhe, man erreichte die 100er, 1.000er oder gar 10.000er Marke innerhalb von wenigen Tagen, Wochen und Monaten.

Das Problem, welches nun immer häufiger entstand war, das die zunehmend Anzahl an automatisierten Anfragen zum Beispiel von Suchmaschinen die Zähler in die Höhe getrieben haben. Bedingt durch diese Entwicklung reagierte die Werbewirtschaft und entschied, dass sie kein Geld mehr an Hand dieser so schönen Zahlen ausgibt. Darüber hinaus gab es auch viele Manipulationsversuche und so haben die ersten Anbieter Zähler angeboten, die mit einem kleinen Script in die eigene Webseite eingebaut wurden, neu dabei war, dass die Zählung auf den Servern der Anbieter stattgefunden hat.

In diesem Zuge wurde dann zunehmend auch zwischen „eindeutigen Besuchern“ (unique visits) und „Zugriffen“ (visits) unterschieden. Eindeutige Besucher sind dabei Personen, die nur einmal in einer Zeitspanne auf einer Webseite gezählt werden. Hinzu kommen die Zugriffe, die mit jedem Klick auf einer Webseite und auch deren Unterseiten (z.B. einzelne Artikel) entstehen.

In Deutschland gibt es heute drei verschiedene Verfahren, die von den Webseitenbetreibern eingesetzt werden. Die Verfahren sind unterschiedlich genau und damit verbunden haben sie auch eine unterschiedliche Gewichtung in der Fachwelt.

1.       IVW: Bei der IVW handelt es sich um die Informationsgesellschaft zu Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern in den verschiedenen Mediensegmenten, wie Print, TV und auch im Onlinebereich. Die IVW-Mitgliedschaft ist kostenpflichtig, genießt aber durch das eingesetzte Messverfahren das höchste Ansehen. Somit gelten die Zahlen, die über das IVW Verfahren erhoben wurden als die seriösesten, denen man sich im Wettbewerb stellen kann. Das Limit dieser Art von Messung ist dabei, dass eine tiefergehende Analyse des Inhaltes nur bedingt stattfinden kann.

2.       Google Analytics: Für den Privatanwender und auch Organisationen, die nicht darauf angewiesen sind offizielle Zugriffszahlen bekannt zu geben, ist Google Analytics ein gutes und kostenfreies Tool, um die Zugriffe auf ihren Webseiten zu zählen und zu analysieren.

3.       Serverbasierende Messung: Für die eigene Messung gibt es viele verschiedene Verfahren und Tools, wie „AWStats“ oder „Webalizer“. Diese Tools können in der internen Analyse hinzugezogen werden, um die eigene Homepage zu analysieren, doch sind diese Zahlen so ungenau, dass man oftmals gleich hingehen und sich Zahlen ausdenken kann. So sind die Zahlen als Vergleichswerte in der Öffentlichkeit de facto wertlos.

Ein Tipp am Ende: Wenn Internet-Zugriffszahlen genannt werden, dann besser immer gleich direkt miterfragen durch welches Messverfahren diese erhoben wurden.

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2 thoughts on “Alles was zählt..

  1. Wirklich informativer Bericht, vielen Dank. Muss man erstmal verarbeiten. Dieser Blog ist generell informativ. Ist schon im Feedreader!

    Macht weiter so!

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