BBB: Bischof Bodes Blog

von Unbekannt

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es sie, die Weblogs im Internet und heute rund 15 Jahre später startet nun auch Bischof Bode als erster deutscher Bischof in die Blogosphäre. Ein lang erwarteter und auch mutiger Schritt, den Bode mit seinem Team nun einschlägt.

Das Prinzip eines Blogs ist es verschiedene Themen aufzugreifen und in einer Art Tagebuch darzustellen. Das Besondere am bloggen ist, dass eine zweiseitige Kommunikation stattfinden kann, da Leser in aller Regel auch die Möglichkeit haben, Blogbeiträge zu kommentieren. Die Herausforderung für den Blogger besteht darin, sich den Kommentaren, seien sie noch so unbequem, zu stellen. Damit kann sich die Kirche erstmals explizit von einer reinen Top-Down-Kommunikation lösen.

Vor rund 5 Jahren hat diese Form des Schreibens einen sehr starken Boom erlebt, sodass jeder, der etwas von sich im Internet hielt, anfing zu bloggen. Heute sieht die Internetlandschaft längst schon wieder anders aus. Es gibt durch die vielen Sozialen Netzwerke andere Hypes, und so hat die Blogosphäre in den letzten Jahren auch keinen so starken Zulauf mehr gehabt. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass beim Betreiben eines Blogs ein großes Durchhaltevermögen benötigt wird, denn ständig erwarten die Internetnutzer neue Einträge, die sie am Leben und an den Gedanken des Blogschreibers teilhaben lassen.

FRISCHFISCHEN hat sich den Blog von Bischof Bode einmal genauer angeschaut:

Das Softwarepaket welches im Hintergrund des Blogs zum Einsatz kommt ist WordPress. Dies ist eine Software, die speziell für das bloggen entwickelt wurde und als OpenSource Software kostenfrei zur Verfügung steht. Der Einsatz solcher Software ist sehr zu empfehlen, da viele Personen ein Interesse haben die Software stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Inhaltlich hat Bode sich bislang vor allem damit beschäftigt, dass er nun bloggt, Kommentare erhält und “Im Zweifel für Gott” ist. Letzteres ist beruhigend für einen Bischof, doch was nachdenklich stimmt, ist teils die gewählte Sprache.

Sehr positiv ist, dass es generell noch mehrere Mitstreiter gibt, die mitbloggen, auch wenn man eher erwartet hätte, dass diese Mitstreiter ebenfalls Bischöfe sind. Doch im Fall des Bistumsblogs sind es drei Laien aus dem Bistum. Insgesamt ist sehr gut, dass der katholische Blog nicht an einer Person hängen bleibt, denn so gibt es für den Besucher stetig neue Artikel gibt.

Eine Frage die bleibt ist, ob Bischof Bode wirklich selber bloggt oder die Beiträge eher diktiert? Am Rande gibt es noch bei (Mit-)Blogger Stephan Frericks eine kleine Auffälligkeit und zwar schreibt er neben Beiträgen für den Bistumsblog auch noch in einem privaten Blog über seine Erfahrungen während seines Zivildienstes im Ausland. Der kleine Unterschied bei den Beiträgen ist, dass die im Bistumsblog auftauchenden sehr stark geglättet wirken, dabei gibt der Blogger doch normal immer ein Stück seiner Persönlichkeit preis, wenn er im Internet schreibt.

Mit Blick auf die Blogosphäre und den dortigen Normen und Standards lassen sich für den Blog des Bistums Osnabrück folgende Anregungen festhalten:

Eine verständliche Sprache wählen

Begründet im Ursprung, den persönlichen Internettagebüchern, hat die Sprache der Blogosphäre einen sehr persönlichen Charakter. Es fällt daher sofort auf, wenn ein Text nicht wirklich für den Blog geschrieben , sondern dort einfach nur wiederverwertet wurde.

Themen bedacht auswählen

Viele Blogleser lesen Blogs, um am Leben und Wirken des Blogschreibers teilhaben zu können. Auch wenn dies im ersten Moment sicherlich ein wenig voyeuristisch erscheinen mag, so darf man sich diesem Interesse nicht verschließen. Vielmehr sollte man es für seinen Blog nutzen. Für die von Bischof Bode verfassten Blogbeiträge bedeutet dies klar, dass die Leser auch an dem Leben eines Bischofs interessiert sind. Es muss ja nicht in einer detaillierten Beschreibung im Sinne von BigBrother enden, aber warum nicht mal ein Statement des Bischofs zu den tropischen Temperaturen oder den Vorbereitungen für den anstehenden Sommerurlaub. Das macht den Bischof menschlich und nahbar. Und ein Bild vom Bischof muss auch nicht immer einen offiziellen Charakter haben! An dieser Stelle sei davor gewarnt, den Blog als reines Instrument der Öffentlichkeitsarbeit zu betrachten. Die Leser merken schnell, wenn etwas was authentisch sein soll, durch die PR-Maschinerie gelaufen ist.
Kommunikationsstruktur nutzen

Interessante Beiträge werden ohne große Mithilfe Leserkommentare generieren. Wichtig ist es hier, auf ausgewählte Kommentare zu reagieren und sich auch unbequemen Anmerkungen zu stellen. Der Leser erfährt so eine gewisse Wertschätzung, die ihn dazu bringen wird, sich auch weiterhin mit den Einträgen des Blogs auseinanderzusetzen.

Gleiches gilt für Kommentare und Meinungen, welche extern, also auf anderen Blogs veröffentlicht werden. Will man Teil der Blogosphäre sein, dann gilt es auch hier, sich gekonnt zu vernetzen.
Optimierung und Auswertung

Ein Punkt dem häufig im ersten Schritt nur sehr wenig Beachtung geschenkt wird ist die Suchmaschinenoptimierung, doch dabei ist sie unheimlich wichtig, um Besucher auf die Seite zu bringen. Einige Punkte wurden anscheinend beim Bistumsblog beachtet, doch kann man in diesem Bereich ohne großen Aufwand noch einiges optimieren.

Hinzu kommt auch der Einsatz von Auswertungstools, wie Google Analytics. Es ist zwar ein nettes Bestreben auf einem Bistumsblog Piwik, ein unabhängiges Tool einzusetzen, um Statistiken zu erheben, doch kommt man aktuell nicht darum herum sich auch der Google Produkte zu bedienen. Zum einen zählt hier die Leistung zum Beispiel von Google Analytics, die weit über den Möglichkeiten bei Piwik hinaus gehen, aber es spielen hierbei auch Aspekte der Suchmaschinenoptimierung eine wichtige Rolle.
Zum Abschluss wünscht das Team von FRISCHFISCHEN  Bischof Bode und seinem Team weiterhin viel Erfolg. Vielleicht ziert ja auch bald ein Kommentar von Bischof Bode diesen Beitrag…

Über Unbekannt

4 thoughts on “BBB: Bischof Bodes Blog

  1. Hey!

    Wusste bisher noch nichts von Ihrem Blog und bin über die Zugriffsquellen gestoßen. Das geglätte Schreiben sollte eigentlich abgeschafft sein. 🙂

    Liebe Grüße aus Indien

    Stephan Freericks

  2. Als ich gerade im Beitrag mit den Adressen der deutschen (Erz-)Bistümer das Blog (sowie den Twitter-Account) ergänzte, fiel mir auf, wie nahezu einzigartig die Adresse dieses Blogs lautet:
    http://www.bistumsblog.de/

    Bedeutet das wohl, dass die anderen Bistümer dann als Gäste auf diesem Blog auftauchen werden? Oder dass sie – wenn/falls sie denn irgendwann mal selbst anfangen mit dem Bloggen – sich dann eben andere „einzigartige“ Adressen finden müssen?

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