Katholische Community | Die Testphase läuft

Der Stand der Dinge
Schon seit einiger Zeit ist die Gründung einer eigenen Community der katholischen Kirche in der Diskussion. Das soziale Netzwerk soll in den bestehenden Internetauftritt www.katholisch.de implementiert werden und befindet sich aktuell in einer mehrmonatigen Testphase. Zusammen mit der Bertelsmann Stiftung will die Kirche so auf der aktuellen Trendwelle des Web 2.0 mit schwimmen. Social Communitys erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit – das belegen nicht zuletzt die täglich steigenden Mitgliederzahlen von Facebook, den VZ-Netzwerken und Co.
Die Funktionen
Bezüglich von Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten wird es mit der katholischen Community wohl keinen Beginn einer technischen Revolution geben. Neben dem Anlegen eines Profils, dem Hochladen von Bildern, dem Einbinden von Videos (ausschließlich von YouTube) und dem Versenden von Nachrichten an die eigenen Kontakte, sind es eher die Standardkomponenten, die auch alle anderen bekannten Netzwerke zu solchen machen. Es geht um den Austausch untereinander, das Pflegen bestehender Kontakte und das Gründen von Gruppen. Anders als in anderen sozialen Netzwerken üblich haben Administratoren die Möglichkeit, das Design des eigenen Bereichs, in dem weitere Gruppen angelegt werden können, farblich anzupassen und mit einem eigenen Header zu versehen. Damit kann eine Art Netz im Netz entstehen – mit ganz persönlicher Note, was durchaus positiv zu bewerten ist.
Die Community
Thematisch dreht es sich dabei um alles, was irgendwie katholisch ist – so der Plan. So sollen sich Messdienergruppen, Pfarrgemeinderäte oder diverse Verbände in der Plattform platzieren und im Idealfall mit „Gemeindefremden“ kommunizieren. An der Abbildung kirchenhierarchischer Strukturen innerhalb der Community wird noch gefeilt. Zu diskutieren ist, ob es sinnvoll ist diese realweltliche Struktur auch wirklich 1:1 in der „virtuellen Welt“ abbilden zu wollen. Nicht nur an dieser Stelle sind die Tester gefragt, die Funktionalität durch ihre Kritik und Vorschläge zu verbessern. Auch der Name der Plattform stehe noch nicht endgültig fest. In ihren Gemeinden, Verbänden, Akademien etc. sollen neue Mitglieder zu Testzwecken in die Community eingeladen werden – das altbewährte Schneeballprinzip soll helfen, genug Traffic zu verursachen, damit auch in vollem Umfang ausprobiert und letztendlich verbessert werden kann. Dazu haben die Tester in einem Workshop eine grundlegende Einführung in die Tiefen der Social Software erhalten. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass keine von oben aufgesetzte, sondern eine von den Usern mitentwickelte Plattform entsteht.
Das „?“ am Schluss
Abschließend bleiben bei all den Eindrücken Fragen offen. Dabei soll das eben beschriebene Projekt in keinster Weise in Frage gestellt werden. Unklar ist und bleibt jedoch nach wie vor, wo genau der Mehrwert einer eigenen katholischen Social Community liegt. Was (außer dem „katholischen Attest“) ist anders als in anderen Netzwerken? Auch sollte eine bloße Übertragung bestehender Inhalte, bspw. von der bereits bestehenden Gemeinde- oder Verbands-Homepage, in das Netzwerk vermieden werden. Spannend könnte die Entwicklung werden, wenn durch das gesammelte und vernetzte Wissen der kirchlich religiös Interessierten am und im Web 2.0 ein Expertennetzwerk entsteht, das eine kirchliche Medienarbeit zumindest etwas beeinflussen kann. Die Community kann die katholische Medienlandschaft in gewisser Weise prägen, wenn eine an den durchschnittlichen katholischen – oder zumindest am Katholischen interessierten – Endverbraucher angepasste Aufbereitung theologischer und kirchenamtlicher Inhalte erfolgt.
Man darf also gespannt sein, wie das Produkt am Ende aussieht und bei den (katholischen) Usern angenommen wird.
Hallo Thomas,
das mit unserer Community glaube ich erst, wenn ich es sehe
Schöne Grüße,
Ernst
Letzet Woche hat eine Teilnehmergruppe einer Fortbildung über ein Portal und eine community speziell für katholische Pfarrgemeinderäte diskutiert, als Austauschplattform. Das wäre doch auch was für katholisch.de, oder? Könnte ja auch schon mal in der TEstphase diskutiert werden …
Bastelt die Bertelsmann Stiftung seit über einem Jahr an dem trojanischen Pferd für Ihre Dienstleistungstöchter? Wann lernt man bei Kirchens geschenkten Gäulen auch mal ins Maul zu schauen?
Würd mich auch über eine Einladung freuen.
Henry
Hallo,
auch ich wäre an einer Einladung interessiert, da ich momentan einen Talk zu diesem Thema vorbereite.
Beste Grüße aus München
Hallo ich habe gerade was geschrieben, aber Eure Website, hatte es weggestrichen.
Bitte schickt auch mir eine Einladung.
Danke und LG
Khoi
Hallo Zusammen,
bitte schickt auch mir eine Einladung
Ich bin 30, Katholik vietn. Herkunft und lebe zur Zeit in München.
Danke und Lg
Khoi
http://jesusandyou.wordpress.com/
Na, da bin ich mal gespannt – als Österreicherin, die sowieso nicht Zielgruppe ist 😉 Ich finde die hier formulierte Zielstellung ja mehr als vage. Will man_frau da engagierte Katholik_innen vernetzen und eine Plattform für einen Info-Austausch bieten oder gehts um Kommunikation in der Welt oder ist es ein weiteres technisches Tool für bestehende Gruppen?
Für mich sind das sehr verschiedene Zielstellungen und daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Strategien. Und wie funktioniert die Einbindung/Zusammenarbeit mit bestehenden sozialen Netzwerken?
Also ehrlich gesagt habe ich da mehr Fragen als sonstwas. Ich bin da recht skeptisch – ich denke, dass das Social Web dezentral funktioniert und jegliche Strategien die so stark aufs Zentrum setzen fraglich sind. Was wir aber trotz aller Dezentralität brauchen sind positive Social Web Leitprojekte, Vorbilder … maybe …. ich lasse mich auch gerne positiv überraschen!
@Wilfried Schumacher: Derzeit kommt man nur per Einladung rein. Allerdings sind auch schon ein paar Seiten öffentlich. Ich schicke Ihnen aber gerne eine Einladung. Eine Mail an mich (Bernhard_Wehres@web.de) reicht aus.
Hallo, schöne Idee. Aber sie funktioniert nicht. Jedenfalls ist eine Registrierung nicht möglich. Oder ist es eine Spielwiese für ausgewählte Benutzer. Dann sollte man das sagen.