Ferienfreizeit 2.0

von Unbekannt

Mit Sack und Pack machen sich jedes Jahr zahlreiche Kinder- und Jugendgruppen in den Ferien auf, abseits der Heimat erlebnisreiche Tage in einem Ferienlager zu verbringen. Einmal ein bisschen Abstand von eingefahrenen Strukturen, den gewohnten vier Wänden und auch sicherliche mal von den Eltern zu gewinnen steht ganz hoch im Kurs. Charakteristisch für die Ferienfreizeiten ist es vielerorts, dass man sich wieder einmal auf das ursprüngliche beschränkt, das Essen über dem offenen Feuer kocht und sein Nachtlager in einem Zelt aufschlägt. Schnell entsteht das typische Lagerfeeling, dass jeder, der schon einmal an einer solchen Freizeit teilgenommen hat, beschreiben kann. Um auch die Freunde, Eltern und Verwandten in der Heimat an diesem Lagerleben teilhaben zu lassen, bietet es sich zunehmend an, die Mittel des Web 2.0 zu nutzen.

Schnell und kostenlos ist ein Lagertagebuch auf Basis eines Blogs eingerichtet. Wer gerne eine verständliche URL haben, kann vielleicht noch den einen oder anderen Euro aus der Lagerkasse für eine Domain erübrigen. In Zeiten von Smartphones und Surfsticks ist es auch in den entlegensten Bereichen möglich, zumindest mit minimaler Geschwindigkeit online zu gehen. Folgende zwei Beispiele zeigen, welche Einsatzmöglichkeiten einfache Internetseiten für Ferienfreizeiten bieten und welche Erfahrungen damit gemacht wurden.

1. www.ferienlager-ramsdorf.de

Das Ferienlager der Katholischen Kirchengemeinde St. Walburga in Ramsdorf verbrachte 14 Tage in der Nähe von Hamburg. Auf Basis eines WordPress-Blogs richtete das Lagerteam das multimediale Tagebuche www.ferienlager-ramsdorf.de ein. Der Blog war kostenlos, für die Domain fielen einmalig 12 Euro an. Bereits im Vorfeld wurden sowohl Eltern als auch Kinder über die Website informiert. Das Lagerteam nutze die Seite bewußt, um bereits im Vorfeld einen Einblick in die Vorbereitungen zu ermöglichen. „Uns war es wichtig, den Eltern zu zeigen, wie wir uns auf die 14 Tage mit Ihren Kindern vorbereiten und so auch ein wenig Sicherheit zu vermitteln, das an alles gedacht wurde“, erklärt das Lagerteam auf Anfrage von FRISCHFISCHEN. Dieses Gefühl der Sicherheit setzte sich dann auch während der Freizeit durch. Durch die tagesaktuelle Berichterstattung in Wort, Bild oder Video konnten sich die Eltern einen Eindruck davon machen, wie es Ihren Kindern geht.

Vor der Ferienfreizeit wurde der Blog klassisch über den heimischen PC gefüllt. Während der Ferienfreiezit nutze das Lagerteam ein Smartphone mit dem Betriebssystem Android. Hiefür konnte eine kostenlose Applikation (App) zur Adminstration eines WordPress-Blogs heruntergeladen werden. Über diese App war es möglich, Texte zu verfassen und Bilder, die mit dem Smartphone gemacht wurden, in den Blog zu stellen. Für kleinere Bilder und reine Textseiten reichte die langsame Verbindungsgeschwindigkeit im abgelegenen Ort aus. Ging es daran, mehrere Bilder oder Videos in den Blog zu stellen, wurde der kostenfreie WLAN-Hotspot eines Fastfood-Anbieters in der Nähe genutzt.

2. www.ameland-ferienlager.de
Auch das Ferienlager der Kirchegemeinde St. Jakobus Ennigerloh nutze ein Onlinetagebuch, um über das Lagerleben zu berichten. Besonderheit dieses Internetauftritts ist das Gästebuch. Hier haben die Eltern und Verwandten die Möglichkeit, Grußbotschaften für die Teilnehmer der Ferienfreizeit zu hinterlassen. Diese wurden täglich ausgedruckt und im Ferienlager ausgehangen. Das Lagerteam behielt sich vor, anonyme Beiträge und negative Einträge zu löschen.

Gibt es weitere Erfahrungen mit dem Einsatz von Blogs, sozialen Netzwerken und Co. im Rahmen einer Ferienfreizeit? FRISCHFISCHEN würde sich über einen kurzen Hinweis in den Kommentaren sehr freuen.

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4 thoughts on “Ferienfreizeit 2.0

  1. Ich finde es schwierig das Thema zu pauschalisieren. In unserer Gemeinde empfinde ich die Internetseite als ein kleines Mosaik-Steinchen, um in Kontakt mit anderen meist jüngeren Gemeindemitgliedern zu kommen. Über unsere (kleine) Facebookgruppe haben unsere Firmlinge Kontakt. Nun ist ein WordPress Blog in Planung, den wir dann gemeinsam mit den Jugendgruppen pflegen wollen. Meine Erfahrung ist, dass es eine Person geben muss, die den Karren zieht und wenn man lange genug durchhält findet man zunehmend Menschen, die sich daran beteiligen.

  2. Bei den Ferienfreizeiten unserer Dekanatsjugendstelle gehören die dazu passenden Internetseiten ebenfalls seit Jahren zum Standardrepertoire. Sie werden als Sonderseiten an die ständige Domain der Jugendstelle (www.jugendseelsorge.org) angeschlossen. Neben der Gästebuchfunktion wird die Seite hauptsächlich zum Posten von Bildern genutzt, die für die Daheimgebliebenen Eindrücke vom Tagesgeschehen präsentieren. Schriftliche „Tagebucheinträge“ sind eher die Ausnahme. Die Freizeit für Jugendliche, die immer nach Spanien in die Nähe von Barcelona führt, hat dieses Jahr auch Kurzstatements der Teilnehmenden zur aktuellen Befindlichkeitslage gepostet. Während auf dem abgelegenen Gehöft in Spanien der Laptop die halbe Nacht an der Telefonleitung hängt, um die Fotos hochzuladen kann bei der alljährlichen Kinderfreizeit nach Holland das Netzwerk des Campingplatzes genutzt werden.
    Ich erinnere mich, dass es im Leitungsteam vor einigen Jahren heftige Diskussionen gab, ob wir die täglichen Bilder online stellen sollen oder nicht. Als kritischer Einwand wurde angemerkt, dass es ja gerade den Reiz der Freizeit ausmacht, dass die Eltern nicht über alles Bescheid wissen, was man so treibt.
    Bei den Jugendlichen ist denn auch bei jedem Foto das geschossen wird die Frage zu hören „Stellt ihr das jetzt ins Internet?“. Was von den Teilnehmenden viel stärker nachgefragt wird sind E-Mails. Jeder Teilnehmer kann über eine allgemeine Freizeitadresse Mails von zu Hause erhalten und zu bestimmten Zeiten können die Teilnehmer an den Laptops auch selber Mails nach Hause schicken.
    http://www.holland.jugendseelsorge.org
    http://www.spanien.jugendseelsorge.org

  3. Gehört bei uns schon seit einigen Fahrten zur „guten Ausstattung“ (natürlich auch mit Bildern)! Habe äußerst positive Resonanz dazu von den Eltern und allen, die zu Hause geblieben sind bekommen, die Besucherzahlen sprechen auch für sich… Mit der Zeit ist nur die Verwaltung leichter geworden (Stichwort Smartphones mit Internetflat, Twitter, …).
    Wenn ich mal ein bisschen Zeit habe, werd ich das ganze auch mal „auswerten“ und gern berichten.

  4. In unserer Gemeinde hatte ich diverse Versuche gestartet (Homepage, Blog, CSS, facebook), von denen der Kontakt über facebook mit den Jugendlichen am Besten läuft. Einen eigenen Blog schaffen sie nicht. Ist zu viel Arbeit. Überhaupt war in der Freizeit der Computer nur fürs Daddeln interessant. Sobald jemand eine Idee hatte (Hörspiel, Musik, Schwimmen, kochen, …) war das attraktiver.
    Trotzdem versuche ich die Angebote weiter zu pflegen. Meiner Meinung nach erwarten die meisten Gemeindemitglieder nur Langweiliges von der Kirche (Sinusstudie: von 10 Millieus erreichen wir 2). Das braucht Zeit, wenn man sie vom Gegenteil überzeugen will. Und bei unseren Freizeiten sind Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Millieus dabei.

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