Kausalität scheint zweitrangig

von Unbekannt

Seit rund zwei Monaten sieht sich die katholische Kirche in Deutschland mit einem Phänomen konfrontiert, welches ihr scheinbar relativ unbekannt ist und in Folge dessen sie auch an mancher Stelle nur schwerlich den gekonnten Umgang damit findet: Sie steht im Fokus der medialen Betrachtung. Die Thematik des Missbrauches Schutzbefohlener in katholischen Einrichtungen und durch katholische Hauptamtliche erschüttert die Kirche in Deutschland – und das zu Recht! Es sei an dieser Stelle festgehalten, dass die folgenden Ausführungen in keinster Weise eine Legitimation der Verbrechen in und durch Mitglieder der katholischen Kirche darstellen sollen. Eine strikte Aufklärung der begangenen Straftaten und eine strafrechtliche Verfolgung der Täter muss die höchste Prämisse haben.

Trotz der nicht zu leugnenden Schuld, die durch die Straftäter aus den eigenen Reihen – sei es durch aktive oder passive Teilhabe an einem Verbrechen –  auf die Kirche geladen wurde, scheint sich in der derzeitigen Diskussion, welche auch zunehmend medial geführt wird, eine Tendenz abzuzeichnen, die der Sache nicht gerecht wird. So ist die Thematik einer mangelnden Aufklärung und eines fehlerhaften Umganges mit den Straftaten in der aktuellen Diskussion zahlreich erörtert worden. Sowohl kirchliche Vertreter als auch Opfer haben sich in verschiedenster Form zu dieser Sache geäußert. Der Mehrwert dieser Debatte hat in den Diskussionen der letzten Wochen jedoch merklich Einbußen erfahren. Bei einem unbeteiligten Beobachter mag der Anschein erweckt werden, man drehe sich im Kreis. Der Nachrichtenwert „Neuigkeit“ lässt sich kaum noch in Berichten oder Gesprächsrunden zu dieser Thematik ausmachen.

Leider nimmt die mediale Auseinandersetzung zu diesem Thema, gerade mit Blick auf die Talkshows oder die verschiedenen Beiträge und Meldungen, nun die Richtung ein, dass zunehmend Sachverhalte und Glaubensinhalte der katholischen Kirche herangezogen werden: Deren Nachrichtenwert „Relevanz“ lediglich dadurch gegeben zu seien scheint, dass sie aus der katholische Kirche stammen und nicht Teil einer anderen religiösen Gemeinschaft sind. An dieser Stelle sei der –  in den Augen vieler – fraglichen kausale Zusammenhang, dass der Zölibat zur Pädophilie führe, bewusst ausgenommen. Vielmehr wird dieser Trend in dem Umgang mit Glaubensinhalten, Riten und Symbolen deutlich. So wird der übermäßige Verzehr von Hostien als Grund dafür herangezogen, dass ein Bischof mit seinen Äußerungen nicht verstanden wird. Im gleichen Zuge werden zentrale Glaubensinhalte, wie die Kreuzigung und Auferstehung Jesu dazu instrumentalisiert, in polemischer Art und Weise den Pädophilieskandal zu skizieren.

Diese Diskussionen finden natürlich auch den sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. statt. In teils sehr polemischen und abschweifenden Kommentaren, wird oft weit ab der eigentliche Thematik jegliches Klischee gegen die katholische Kirche bemüht. Nicht nur Privatpersonen sondern auch Medienvertreter nutzen diese Plattform um sich mit der Thematik in dieser Form auseinanderzusetzen.

Es ist an der Zeit, dass sich die katholische Kirche dieser Tendenz bewusst wird und ihr aktiv entgegenarbeitet. Es muss in der medialen Öffentlichkeit klar herausgestellt werden, dass der Bezug zwischen den Glaubensinhalten, Symbolen und Riten und den strafrechtlichen Vergehen Hauptamtlicher nicht tragbar ist.  Er trägt in keinster Weise zur nötigen und wichtigen Aufklärung der Sachlage bei. Nein, er trifft vielmehr einen Großteil innerhalb der katholischen Kirche, der nicht automatisch mit den Missbrauchsfällen in Verbindung gebracht werden darf. Die übrigen Katholiken, die sich angewidert und oft verständnislos gegenüber den Missbrauchsfällen äußern, werden durch diese Verunglimpfung zu Unrecht hart getroffen. Das unentschuldbare Fehlverhalten einiger darf nicht medial auf den Schultern aller ausgetragen werden. An diesem Punkt haben Kirche und kirchliche Öffentlichkeitsarbeit sehr wohl das Recht, sich öffentlich gegen eine derartige Polemik zu äußern. Die katholische Kirche muss sich der enormen Geschwindigkeit der Informationsvermittlung, gerade auch im Internet bewusst werden, und dort aktives Informationsmanagement betreiben – eine ausreichende Aufarbeitung der vorgefallenen Straftaten wird dabei vorausgesetzt.

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7 thoughts on “Kausalität scheint zweitrangig

  1. Ich möchte dem Author dieses Artikels zustimmen, dass die Verbrechen – denn das sind sie – durch nichts zu rechtfertigen ist. Ich muss mich allerdings fragen, warum eine Gesellschaft, deren Grundgsetze meiner Meinung nach durch die Bank weg auf christlichen Idealen gründet, sich mit einer solchen Energie daran erfreut auf unsere Kirche „einzuschlagen“?

    Auch wenn es ein wenig polemisch klingt, so möchte ich doch die Kirche von ihrer Basis her betrachten, d.h. ich sehe die guten Dinge, die hier vor Ort in den Gemeinden geschehen, sehe Menschen – Geistliche und Laien – die sich für, mit und in ihrer Kirche engagieren. Als frischer Katholik (Ostern bin ich getauft worden) wundere ich mich manchmal ein wenig über das Selbstverständnis von unserer Gemeinde. So wurde doch mehrfach die Frage gestellt, warum man heutzutag als Erwachsener noch katholisch wird? Genau diese Einstellung ist es, die typisch ist für die Ohnmacht gegenüber den Medien, die der o. g. Artikel beschreibt.

    Kein Tag ohne zynische Kommentare, geschmacklose Witze etc. Habe ich als Gläubiger denn kein Recht darauf NICHT beleidigt zu werden in einer Tour? Interessant auch, dass die, die nun gegen das Burkha-Verbot in Belgien lauthals schreien (Medien, Politik, Weltverbesserer etc.) überhaupt kein Problem mit den teils massiven Attacken gegen „meine“ Kirche haben. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass parallel dazu offenbar es keinen zu stören scheint, wenn das Satire-Magazin Titanic im letzten Monat ein Titelbild zeigt, wie ein geistlicher Würdenträger Fellatio am Kruzifix betreibt. Irgendwann muss doch einmal Schluss sein mit den Unverschämtheiten. Die ganze Welt schreit (zurecht) wenn die Taliban uralte buddhistische Statuen zerstören, aber ich darf wieder einmal nichts sagen, wenn ich aufs extremste in meinem Glauben beleidigt werde.

  2. Die obigen Zeilen möchte ich zum Anlass nehmen, hier eine Kopie eines Leserbriefs an den SPIEGEL anlässlich seiner etwas provokanten Titelgeschichte „Der (Un)fehlbare“ über Papst Benedikt XVI. geschickt habe, mit Kopie an die Apostolische Nuntiatur in Berlin und Erzbischof Zollitsch in Freiburg. Aus Berlin erhielt ich fast postwendend eine Empfangsbestätigung im Auftrag des Apostolischen Nuntius, aus Freiburg habe ich bis heute nichts gehört. So viel zum Umgang der DBK mit dem Web 2.0).

    Hier nun der Leserbrief (verständlicherweise habe ich *hier* meinen Klarnamen weg gelassen:

    „Sehr geehrte Frau Ehlers, sehr geehrter Herr Schmitz, sehr geehrter Herr Schwarz, sehr geehrter Herr Smoltczyk, sehr geehrter Herr Wensierski,

    herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Artikel mit dem etwas reißerischen Titel „Der (Un)fehlbare“ zu einem brennenden Thema. Für mich ist er das Fairste, was bisher über die aktuelle Situation in der katholischen Kirche geschrieben wurde. Es beschönigt nichts, zeigt aber auch den guten Willen des Hauptbeteiligten und – leider – auch seine Grenzen auf. Auf alle Fälle fällt es mir, der ich mich weiterhin in dieser Kirche engagieren will, nun leichter für den einsamen und geplagten Mann im Vatikan zu beten, der sich im Rahmen seines geschlossenen Systems alle Mühe gibt, das Richtige zu tun.
    Ich will aber nicht die Tatsache übersehen, dass es in unserer globalisierten Welt, in der die Kommunikation rasend schnell funktioniert, einfach nichts mehr bringt, wenn man um eine Institution eine Chinesische Mauer des Schweigens errichtet: Letztlich kommt heute doch alles raus.
    Es ist schon merkwürdig, dass ausgerechnet religiöse OrdensoberInnen, denen man gemeinhin unterstellt, weltfremd hinter Klostermauern zu agieren, offen und sauber mit den nun bekannt gewordenen Problemen und Skandalen umzugehen. Ich denke da etwa an den Jesuitenorden, eine mir sehr gut bekannte bayerische Benediktinerabtei an der Donau (nein, nicht Ettal, das ist in den Alpen) oder die Mallersdorfer Schwestern.
    Möglicherweise ist der Grund darin zu sehen, dass diese Institutionen eine teilweise Jahrhunderte alte Kultur des Miteinander-Redens pflegen und deshalb viel weniger zu „einsamen“ Entscheidungen neigen.“

  3. Für Aufklärung bin ich auch, nur wer klärt auf? Haben wir aktuell nicht einen Anti-Aufklärung durch die Presse?
    Ich selber habe einiges auf städtischen Schulen erlebt was die Presse sicher gerne auf der Titelseite bringen würde wenn es katholische Schulen passiert wäre. Meine Versuche es an die Presse zu melden endeten in absoluter Ingoranz. Warum wohl? Da ich weiß das ich nicht der einzige bin dem es so geht bringt mich schon zum nachdenken. Um was geht es hier eigentlich?
    Wenn ich dann noch in der Zeit lese das man vor 10 Jahren den Odenwaldskandal absichtlich todgeschwiegen hat (Die damalige Fachredakteurin Sabine Etzold wird in der Zeit zitiert: „Der Schaden an der Schule sei nicht wiedergutzumachen, juristisch sei die Sache verjährt, Becker entlassen. Und: Durch weitere Berichte werde man der Reformpädagogik schaden.“ (Artikel: Das Schweigen der Männer), dann wundert mich nichts mehr.

    Ja, ich bin für Aufklärung. Aber die Presse versagt weil sie sich von ihren negativen Gefühlen gegen die Kirche verleiten lässt und ihren öffentlichen Auftrag nicht nachkommt. Damals nicht und Heute nicht.

    Und das ist auch der Grund warum sich die Presse immer mehr den Glaubensinhalten der katholischen Kirche annimmt und meint der Kirche vorschreiben zu müssen was richtig und was falsch ist. Das Jesus Gott ist und die Presse das Wort Gottes bekämpft wird einfach hingenommen. Und vieles was die Presse meint vorschreiben zu müssen ist absolut konträr zu dem was Jesus sagt.

    Eben weil es darum geht und nicht um den Missbrauch. Es passt weiten Teilen der Gesellschaft nicht das ein Teil außerhalb vom Zeitgeist steht. Schon immer haben Gesellschaften sehr negativ auf Außenstehende reagiert, deshalb diese sehr einseitige Sicht, deshalb will sich die Presse in die Angelegenheiten der katholischen Kirche einmischen.

  4. Paulus sagt: „Wo ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit“. Wenn wir dies als Christen ernst nehmen und damit die Bindung an Christus, der für uns alle litt und leidet, annehmen, wird es immer wieder schwierig sein, das Leiden aller durch die Sühne der Täter zu erklären, zu verstehen und auch zu befürworten. Ihre in Ihrem Kommentar sicher richtigen Beobachtungen, nach denen sich die Kirche als unvollkommenes Subjekt gegen die polemische Verknüpfung von Glaubensinhalten und Gläubigen den Erscheinungen von Pädophilie zur Wehr setzen müssen, ermutigt dennoch einige unserer „hauptamtlichen Glieder“, eben dieses Sich-zur-Wehr setzen als Deckung für ihre eigenen Interessen zu nutzen. Das ist Vertuschen, Verschweigen, Aussitzen und Abwarten – und somit Versündigung an denen, die nun – weiß Gott – mit dem Skandal des Missbrauchs wenig zu tun haben, aber daran leiden.

    Natürlich gibt das Evangelium als Richtschnur unseres Handelns viele Hilfen, wie wir denken und handeln könnten: vorneweg „richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Aber das darf nicht zu verschleiernden Schutzschild für die Verantwortlichen werden.

    In einer heute stattgefundenen Sitzung von Studierenden der Theologie unterschiedlichsten Alters und vieler Lebenserfahrungen (von 25-60 Jahre) waren sich die Teilnehmer einig, dass wir uns auf der Gemeinde-Ebene nicht aus der Balance bringen lassen dürfen; ob Mißbrauchsopfer (was nicht nur „Altfälle“ betrifft, sondern auch Mißbrauch von Priestern an erwachsenen Frauen in so vielen verheimlichten und verdeckten „Liebesbeziehungen“; ob Opfer erzieherischer Mißhandlung oder „Opfer“ rigider bis subtilster Machtmißbräuche in den Umgangsformen und Leitungsaufgaben in der Kirche selbst.

    Wenn der Regensburger Bischof Müller mit einem goldfarbenen Auto der teuersten Premium-Automarke (über 90.000 Euro) bei einem Kongreß vorfährt, auf dem sich die Ärmsten der armen Brüder und Schwestern der Ostkirche versammelt haben, die oft genug die Reise nach Deutschland nur über Spenden ermöglichen konnten, dann ist das nicht unsensibel, sondern ein Schlag gegen den evangelischen Rat der Armut. Und wenn der machtgierige Pfarrer vor Ort sich darin sonnt, nunmehr 23.000 Kirchenmitglieder in seiner Gemeinde zu haben, damit für alle anderen gesellschaftlichen Gruppen zum „Oberbürgermeister“ wird und für die Sorgen und Nöte seiner Gläubigen keine Zeit mehr hat, dann ist das Mißbrauch: Mißbrauch des jesuanischen Auftrages, sich eher um das eine Schaf zu kümmern, als es verloren zu geben; den verlorenen Sohn in die Arme zu schließen, statt mit den selbstgerechten Großkopferten seichte Veranstaltungen mit gegenseitigen Lobhudeleien zu begehen; das Menschlich-Verworfene auch im Priester zu sehen, als Mißbrauchsopfern in Anhörungen vorzuhalten, der Beschuldigte sei doch Priester und habe dem Bischof gegenüber sein Gehorsamsgelübde gegeben – wie kann man dem „Opfer“ da noch Glauben schenken?

    Unsere, vor allem wahrscheinlich unsere mitteleuropäische, vielleicht auch vor allem unsere deutsche Kirche, stößt an die Grenzen der Glaubwürdigkeit, weil sie das Evangelium jeden Tag vorliest, aber selbst nicht mehr mit Herz und Verstand wahrnimmt. Wir sind satt, fett, alt, oberflächlich und überfliegend geworden; wir haben alles – Macht, Einfluss, Untertanen, und die gute Botschaft als Kampfschrift gegen alle, die Kritik üben, Mißstände benennen und Fäulnis markieren. Eine Kirche, die in ihren Amtsträgern sich hinter und in Gewänder flüchtet, die in sich und an sich schon Heiligkeit signalisieren und Unantastbarkeit zu garantieren scheinen, macht sich nicht mehr die Hände schmutzig. Fußwaschung ist ein besonders reizvolles Ritual während des Gründonnerstagsgottesdienstes, aber ist es auch so gemeint? Derselbe Priester, der in der Liturgie des letzten Abendmahls bei der Fußwaschung ins Scheinwerferlicht drängt (das Ritual macht Eindruck, auch bei Christen anderer Glaubensrichtungen), braucht andererseits ein halbes Jahr, um einen Obdachlosen, der vor seiner Kirchentür bettelt und kurz vor dem inneren und äußeren Zusammenbruch steht, überhaupt als Hilfebedürftigen wahrzunehmen. Und dann tut er doch nichts, weil er in der Zwischenzeit Kongresse besucht, Runde-Tisch-Gespräche mit der Politik führt, zu Empfängen geht, um Flagge zu zeigen, Vorträge hält, Sitzungen leitet, neue Meßgewänder aussucht und die Erneuerung des Daches des Kirchengebäudes organisiert.

    Nein, das sind keine Anklagen – das sind Weckrufe. Diese Kirche ist UNSERE Kirche. Und unsere Kirche ist ein Weg zum Heil. Deshalb, damit dieser Weg nicht weiter bis zur Unkenntlichkeit erdrutschartig verschüttet wird, muss er freigeschaufelt werden, der Müll beseitigt, der Unrat weggeschafft und die Gemeinschaft in ihrem eigentlichen ursprünglichen Sinn wieder hergestellt werden.

    Ich bin – selbst Journalist, Mißbrauchsopfer, Klosterinternatsschüler, vor sieben Jahren nach 25 Jahren „Abwesenheit“ wieder eingetretener Katholik –
    der festen Überzeugung, dass wir als Kirche und Volk Gottes nichts, gar nichts, verlieren, wenn wir endlich aufgeben, was wir haben, und tun, was die frohe Botschaft sagt: „was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“

  5. Das ist ein Thema, dass ich mich sehr bewegt, ich lese ja tagtäglich viele kritische, oft polemische Facebook-Kommentare.
    Es läuft schon manches sehr platt ab. Aber: Trotzdem bin ich den Medien dankbar, dass sie dazu beitragen, diese unhaltbaren Vorfälle an die Öffentlichkeit zu bringen und den Opfern eine Stimme zu geben.
    Mein Eindruck ist, dass es durchaus Sinn machen würde gerade jetzt verstärkt auf Social Media zu setzen. Wenn es um Menschen geht, die in ihrer verständlichen Empörung über die Kirche jetzt überlegen auszutreten und sich damit endgültig zu verabschieden, helfen oft keine sachlichen Argumente mehr, sondern es wird entscheidend, das Moment der Beziehung ins Spiel zu bringen. Das sehe ich in sozialen Netzwerken als gegeben, da kennt man_frau sich, da ist was da, das als Basis für eine Gespräch über die Kirche, auch darüber was Ursachen der sexualisierten Gewalt sind und was sich ändern muss, genutzt werden können. Sich auf diese Beziehung einlassen, müssen meiner Meinung nach alle, denen Kirche wichtig ist. Ich zumindest versuche in meinen realen und digitalen Beziehungen das zum Thema zu machen – und merke schon, dass das Sinn ergibt. Dass es auch gut wäre, wenn das EntscheidungsträgerInnen der Kirche auch tun, ist keine Frage.

  6. Den letzten Satz möchte ich ganz dick und fett unterstrichen wissen. Der Umgang der Kirche in allen ihren Gliederungen, um es mal so allgemein auszudrücken, mit der modernen Medienwelt ist in hohem Maße defizitär.
    Von kirchlicher Seite völlig unberührt, toben sozusagen die Heiden (frei nach Psalm 2) in den Foren, Gästebüchern und Kommentarbereichen, wo sie weidlich und mit großem Erfolg Vorurteile, Häme und Spott ausbreiten.
    Bleibt das unwidersprochen, so bildet Eigendynamik aus, die scheinbar Wahrheiten durch häufiges Wiederholen generiert. Beispielsweise die oben im Artikel genannten Angriffe auf Riten und Glaubensinhalte der Kirche.

    Ich sehe die Präsenz der Kirche im Web 2.0 als Weltdienst der Laien an. Insofern erwarte ich nicht, daß sich dort nun reihenweise Bischöfe und Priester zu Wort melden. Doch was ich erwarte, wäre eine wohlwollende Wahrnehmung unserer (i.e. der Web 2.0 aktiven Katholiken) Aktivitäten und ein deutliches Signal der Unterstützung. So hielte ich es für sinnvoll, bei der Pressestelle der DBK einen Ansprechpartner für Web 2.0 zu haben. Dieser sollte natürlich selber hinreichend Affinität zum Web 2.0 haben, um uns verstehen zu können.

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